Der 7. Brief – Den Himalaya entlang nach Nepal

Kathmandu, 22. November 2003

Hallo,

nach einer Pause in McLeod Ganj bin ich immer an den Bergen entlang über Shimla, Rishikesh und Nainital an die nepalesische Westgrenze. In Nainital habe ich eine unfreiwillige Pause eingelegt, weil mein Moped streikte. Zum Glück wurde mein Hotel von einer Frau geführt und sie hielt mir all die "hilfsbereiten" Inder vom Hals. So konnte ich in Ruhe basteln, vor allem mit der detaillierten Bastelanleitung von Martin per E-Mail. Am Tag darauf hatte ich noch einen Platten, den ich aber mit und trotz der Hilfe einer Garage geflickt habe.

Der Unterschied zwischen Indien und Nepal liegt nicht nur in 15 min Zeitunterschied. Der Verkehr ist rücksichtsvoller, Straßen und Dörfer sauberer, die Menschen freundlicher. Und, sie reden mit einem, sie stehen nicht nur rum, starren mich an und reden über mich, sonder sie reden mit mir! Und vor allem: es gibt überall Frauen, die arbeiten. Frauen in Geschäften, in Garküchen, im Reisebüro, was ich sehr angenehm empfinde.

Das, was in Bankok die Kao-San-Road ist und sich nur über eine Straße ausdehnt, ist in Kathmandu ein ganzes Viertel, Thamel. Dagegen ist der Main Baazar in Delhi völlig untouristisch. Es gibt auch alles, was der Tourist so will: Rikschas, deutsches Brot, Hasch, Pizza, Klamotten …

Meine Mutter ist nach Kathmandu gekommen mit mindestens 8 kg Ersatzteile für meine Suzuki. Nach einer Woche Trekking und ausgedehntem Einkaufen ist sie mit mehr Gepäck wieder nach Hause geflogen.

Ich werde jetzt noch einmal zu einer Trekkingtour aufbrechen, um dann zu Weihnachten nach Indien zu fahren.

Zu meiner Suzuki: In Nainital funktionierte die Wegfahrsperre meines Seitenständers nicht mehr. Jetzt ist das ganze kurz geschlossen, auch viel praktischer zum Parken … Nach 16.000 km habe ich jetzt die dritte Kette montiert, diesmal eine O-Ring-Kette aus Deutschland, beide Ritzel (hinten das zweite, vorne das dritte). Ansonsten wasche ich fleißig den Luftfilter, putze das Kupplungsseil, drehe am Vergaser (ich habe im Verdacht, dass da auch noch andere rumdrehen), rede ihr gut zu … das war's.

Grüße,
Katharina